Arbeitnehmer

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Deutschland

Im Dezember 2018 hat die Bundesregierung bereits ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz beschlossen, das Nicht-EU-Ausländern mit einer Berufsausbildung den Weg in den deutschen Arbeitsmarkt erleichtern soll. Seit dem 1. März 2020 gilt das Fachkräftereinwanderungsgesetz in Deutschland. Damit beginnt eine neue Zeitrechnung für den deutschen Arbeitsmarkt und für die Menschen aus Nicht-EU-Staaten, die in Deutschland arbeiten möchten. Es schafft den Rahmen für eine gezielte und gesteigerte Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften aus Drittstaaten. Angesprochen sind Menschen, die Unternehmen in Deutschland wegen des großen und weiter wachsenden Personalbedarf dringend benötigen. Nach Schätzung der Bundesregierung werden durch die neuen Regeln pro Jahr etwa 25.000 Fachkräfte zusätzlich nach Deutschland kommen.

Hochschulabsolventen sowie Personen mit qualifizierter Berufsausbildung soll das Gesetz die Zuwanderung erleichtern. Dazu zählen Menschen aus Ländern außerhalb der Europäischen Union, die bereits eine qualifizierte Berufsausbildung in Deutschland abgeschlossen haben oder eine gleichwertige ausländische Berufsqualifikation besitzen. Dies gilt ebenso für Akademiker mit deutschen, anerkannten ausländischen oder einem dem deutschen vergleichbaren ausländischen Hochschulabschluss.

Deutschland hat vor einigen Jahren das Internetportal „Make it in Germany“ eingerichtet. Dort werden Interessenten auf Englisch, Französisch, Spanisch sowie in elf weiteren Sprachen über Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten in Deutschland informiert. Natürlich erfährt man dort auch alles darüber, was sich durch das neue Gesetz ändert und wen es betrifft.

 

Österreich

Wirtschaftliche Lage in Österreich

Österreich gehört zu den wirtschaftlich stärksten Ländern der Europäischen Union. Mit Deutschland gibt es starke wirtschaftliche Verbindungen. Die österreichische Wirtschaft ist wie in anderen hochentwickelten Ländern stark auf Dienstleistungen ausgerichtet: Dieser Sektor macht knapp 70 Prozent der Wirtschaftsleistung aus. Auf den Industrie-Sektor entfallen beinahe die gesamten restlichen 30 Prozent. Ein Großteil der österreichischen Wirtschaft besteht aus kleinen und mittelständischen Unternehmen, die in ihren Branchen teilweise Weltmarktführer sind.

Gehälter und Löhne sind in Österreich etwas niedriger als in Deutschland. Außerdem hat man in der Alpenrepublik im Durchschnitt weniger Urlaubstage im Jahr.

Größte Arbeitgeber

Zu den größten Unternehmen in Österreich gehören die Erste Group Bank und die Raiffeisen Bank International, die Österreichische Mineralölverwaltung, besser bekannt als OMV, und Voestalpine, ein Unternehmen der Stahlindustrie. Mit der Vienna Insurance Group und der Uniqa Insurance Group sind auch große Versicherungen ansässig. Zu den weiteren großen Arbeitgebern gehören das Bauunternehmen Strabag und Porsche. Weltweit bekannt ist auch die Red Bull GmbH.

Große Teile der österreichischen Wirtschaft sind im Ballungsraum Wien zu finden, in dem auch knapp ein Viertel aller Österreicher wohnen. Eine herausragende Stellung für die Wirtschaft des Landes nimmt der Tourismus ein. Hier bieten sich auch Jobchancen für ausländische Arbeitnehmer, zum Beispiel als Saisonkräfte in der Ski-Saison und im Gastgewerbe bzw. als Reiseleiter z.B. in der Sommersaison.

Jobchancen von EU-Bürgern und EWR-Mitgliedstaaten in Österreich

Bürger aus den EU-Mitgliedstaaten (Ausnahme: Kroatien) und den EWR-Staaten Island, Norwegen und Liechtenstein haben freien Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt und benötigen daher keine arbeitsmarktbehördliche Berechtigung zur Arbeitsaufnahme (sie genießen Arbeitnehmerfreizügigkeit). Auch die sie begleitenden oder ihnen nachziehenden

  • Ehegatten oder eingetragenen Partner,
  • eigenen Verwandten und die Verwandten ihrer Ehegatten oder eingetragenen Partner in gerader absteigender Linie, die noch nicht 21 Jahre alt sind (Kinder, Enkelkinder) und über dieses Alter hinaus, sofern ihnen von diesen Unterhalt tatsächlich gewährt wird, und
  • eigenen Verwandten und die Verwandten ihrer Ehegatten oder eingetragenen Partner in gerader aufsteigender Linie, sofern ihnen von diesen Unterhalt tatsächlich gewährt wird (Eltern, Großeltern) haben – ungeachtet der Staatsangehörigkeit – freien Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt, den sie sich vom Arbeitsmarktservice (AMS) bestätigen lassen können.
  • Auch Schweizer sind EU/EWR-Bürgern aus den alten Mitgliedstaaten hinsichtlich des Zugangs zum österreichischen Arbeitsmarkt gleichgestellt.

EU/EWR-Bürger bzw. Schweizer müssen innerhalb von drei Monaten nach ihrer Niederlassung in Österreich die Ausstellung einer "Anmeldebescheinigung" bei der jeweils zuständigen österreichischen Fremdenbehörde beantragen.

Jobs im Tourismus und der Saisonarbeit

Der Tourismus ist für Österreich ein sehr bedeutsamer Wirtschaftszweig. Eine herausragende Rolle nimmt hier natürlich der Ski-Tourismus ein. Gerade in diesem Bereich werden in der Skisaison sehr viele Saisonkräfte gesucht, die dann unter anderem in Hotels und in der Gastronomie zum Einsatz kommen. Die Bezahlung kann dabei in vielen Fällen sehr attraktiv sein. Eine solche Tätigkeit kann sich sehr gut dazu eignen, um für eine gewisse Zeit ins Ausland zu gehen, Geld zu verdienen und vielleicht die Zeit bis zum Beginn des Studiums oder dem nächsten Karriereschritt zu überbrücken.

 

Schweiz

Die Schweiz ist nicht nur ein beliebter Lebensraum, sondern auch ein begehrtes Land, um einer Arbeit nachzugehen. Einige Argumenten für eine Arbeit in der Schweiz:

  • tiefe Arbeitslosigkeit und damit gute Chancen, einen Job nach Wahl zu finden
  • robuste Konjunktur und damit reelle Chancen, einen gefunden Job nicht sogleich wieder zu verlieren
  • hohes Lohnniveau
  • tiefe Steuern
  • viele, aber auch viele interessante Stellen, die nicht besetzt sind
  • Gast- und Ausländerfreundlichkeit der Schweizer (Arbeitgeber)
  • internationale Ausrichtung vieler Schweizer Unternehmen
  • hohe Lebensqualität (Sicherheit, Infrastruktur, Mobilität usw.)
  • zentrale Lage in Europa (man ist schnell im Heimatland)
  • politische, wirtschaftliche, finanzielle, soziale und technologische Standards

Bei einer durchschnittlichen Arbeitslosigkeit von 3%, lässt sich relativ einfach eine Arbeit in der Schweiz finden.

In keinem anderen Land ist die durchschnittliche Arbeitslosigkeit so tief. Die Konjunktur ist robust und ausländische Arbeitskräfte werden seit je her in der Schweiz willkommen geheißen. Den Schweizern ist es durchaus bewusst, dass ihr Wohlstand zu einem beachtlichen Teil auf ausländischen Arbeitskräften basiert. Das ist schon seit Jahrzehnten so und wird sich vermutlich auch nicht so schnell verändern. Was sich allerdings verändert hat, ist die "importierte" Kompetenz. Während es früher eher niederschwellige  Arbeit war, für die man vorzugsweise Ausländer suchte, sind es heute immer mehr gut qualifizierte Menschen, die schnell eine attraktive Arbeit in der Schweiz finden.

 

Liechtenstein

Liechtenstein ist ein Jobwunder mit nahezu] gleichvielen Arbeitsplätzen wie Einwohnern. Dies hat zur Folge, dass sich die Arbeitslosenquote der erwerbstätigen inländischen Wohnbevölkerung immer auf sehr tiefem Niveau bewegt und mehr als die Hälfte aller Arbeitnehmer aus dem Ausland ins Fürstentum pendeln.

Erstklassige Jobs machen die Arbeit in der Industrie, in der Finanzbranche oder im Gewerbe in Liechtenstein überaus attraktiv. Nicht ganz die Hälfte der Arbeitsplätze vermag Liechtenstein mit seiner eigenen erwerbstätigen Wohnbevölkerung zu besetzen. Die andere Hälfte wird von sogenannten Grenzgängern eingenommen, die als Zupendler täglich aus den benachbarten St. Galler Rheintal, aus Vorarlberg und der näheren Bodenseeregion zur Arbeit nach Liechtenstein fahren.

Traditionell bewegt sich die Arbeitslosenquote der erwerbstätigen inländischen Wohnbevölkerung im sehr tiefen einstelligen Prozentbereich.

Mehr als 60 % der Beschäftigten sind im Dienstleistungssektor tätig, welcher in Liechtenstein besonders im Bereich der Finanzdienstleistungen hoch entwickelt ist. Mit weiteren fast 40 % aller Arbeitsplätze im Industriesektor gehört Liechtenstein darüber hinaus zu den höchst industrialisierten Ländern der Welt. Nur noch 0.8 % aller Jobs werden schließlich vom primären Sektor, der sogenannten Urproduktion in Land- und Forstwirtschaft, eingenommen.

Die Daten stammen aus dem Jahr 2019.